Die Marke Triumph hat eine lange und bewegte Geschichte – sowohl bei Motorrädern als auch bei Automobilen. Heute ist Triumph vor allem für Motorräder bekannt, doch bis in die 1980er Jahre hinein wurden auch Autos gebaut. Hier ein Überblick speziell zu den Triumph-Automobilen:
ursprung
- 1885: Gründung der Firma Bettmann & Co. in Coventry (England) durch Siegfried Bettmann (1863-1951), einen aus Nürnberg stammenden Unternehmer.
- Zunächst wurden Fahrräder importiert und unter dem Namen Triumph verkauft
- 1896: Gründung eines Zweigwerks in Nürnberg (TWN, Triumph-Werke Nürnberg).
- 1902: Bau der ersten Motorräder.
- 1929/1932/1936: Verkauf der Triumph-Werke Nürnberg (TWN) / der Fahrrad- / der Motorradsparte.
Einstieg in den automobilbau
- 1921: Triumph steigt in den Automobilbau ein, nachdem die Firma Dawson Car Company übernommen wurde.
- Erste Autos: kleine 10/20-PS-Modelle (erste Angabe Steuer-PS, zweite Angabe Leistung).
- 1931: Donald Healey (1898-1988) wird Entwicklungschef bei Triumph.
- 1934: Healey baut den spektakulären Triumph Dolomite 8 mit aufgeladenem Reichenachtzylindermotor als Kopie des 1931 herausgekommenen Alfa Romeo 8C 2300 „Monza“ (nur zwei Exemplare für den Motorsport).
- In den 1930er Jahren baut Triumph sportlich orientierte Fahrzeuge wie den Triumph Gloria.
blütezeit und klassiker
- Im Zweiten Weltkrieg wird die Firma in einem deutschen Luftangriff am 14.11.1940 nahezu vollständig zerstört.
- 1944: Die Namensrechte werden von der Standard Motor Company übernommen.
- Ab da traten die sportlichen und exportorientierten Modelle unter „Triumph“ auf, die „Brot-und-Butter“-Autos bleiben „Standard“; die Marke „Standard“ wird schließlich (um 1960) ganz aufgegeben.
- Triumph-Modelle aus den 1950er bis 1970er Jahren:
- Triumph 1800/2000 Roadster (1946-1949) – erster „Sportwagen“-Versuch mit einem Roadster, der keiner war; kein wirtschaftlicher Erfolg.
- Triumph TR-Serie (TR2 bis TR8, 1953-1980) – legendäre Sportwagen, die international erfolgreich werden.
- Triumph Herald (1959-1971) – eleganter Kleinwagen (Limousine, Kombi, Coupé, Cabrio).
- Triumph Vitesse (1962-1971) – Herald mit kleinem Sechszylindermotor.
- Triumph Spitfire (1962-1980) – kleiner Roadster auf Basis des Herald, sehr beliebt in den 1960ern.
- Triumph GT6 (1966-1973) – sportliches Coupé, auf Basis des Spitfire, aber mit dem Sechszyindermotor der Vitesse.
- Triumph 2000/2500/2.5 PI (1966-1977) – große Limousine mit Sechszylindermotor.
- Triumph Stag (1970-1977) – viersitziges Cabrio mit V8-Motor.
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- Triumph 1300/1500/Dolomite (1965-1980) – Limousinen der unteren Mittelklasse; ingenieuser Vierventilmotor im Dolomite Sprint ergibt einen potenten BMW-Jäger.
zugehörigkeit zu british leyland
- 1961: Standard Motor Company wird vom Lkw- und Bushersteller Leyland Motors übernommen.
- 1967: Leyland kauft zusätzlich Rover (mit Alvis) auf
- 1968: Leyland geht in der Großfusion mit BMH (British Motor Holding, in der schon BMC mit Austin, Morris, MG und anderen sowie Jaguar mit English Daimler stecken) in British Leyland Motor Corporation (BLMC) auf.
- Triumph wird in diesem Verbund eine von mehreren sportlichen Marken neben MG, Rover, Jaguar.
- In dieser Phase erscheinen u.a. der Triumph Dolomite (sportliche Limousine) und der TR7 (Keilform-Sportwagen).
niedergang
- In den 1970er Jahren gerät British Leyland in massive wirtschaftliche Probleme.
- Mangelnde Qualität der Fahrzeuge, interne Konkurrenz, viele Modelle können gegen die japanische Konkurrenz nicht bestehen.
- 1980: Produktion des TR7/8 eingestellt.
- 1984: Das letzte Triumph-Auto, der Acclaim (basierend auf dem Honda Ballade), rollt vom Band.
nachwirkung
- Seitdem ist Triumph nur noch als Motorradmarke aktiv (Triumph Motorcycles Ltd., nach wechselvoller Geschichte seit den 1990er Jahren wieder eigenständig).
- Die Automobilrechte an Triumph gehören heute BMW (über den Kauf der aus BLMC hervorgegangenen Rover Group 1994).
- Ob je wieder ein Triumph-Auto kommt, ist unklar – BMW hält die Namensrechte, nutzt sie aber nicht aktiv.

